Tourenberichte

Zurück zur Tourenübersicht

Finnland bei Schnee und Eis.

Da man seine Träume nicht aufschieben soll, ging unsere Winterfahrt in den finnischen Schnee. Ganz unproblematisch geht die Fähre von Travemünde in der Nacht los und nach über 20 Stunden empfängt uns der Hafen von Helsinki mit Eisschollen. Die Außentemperatur liegt bei -5 Grad, die Hauptstraßen sind gut geräumt und auch noch ohne Spikes gut befahrbar. Nach den ersten 150 km unserer Tour erreichen wir Lathi. Natürlich nur, weil wir vielen starken Kaffee und heiße Suppe an diversen Tankstellen zu uns genommen haben. Innerhalb der Stadt kommt schon der Wunsch nach mehr Grip auf, aber wir sind Optimisten und hoffen, dass wir den Berg, den wir zu unserem heutigen Hotel runter gefahren sind, nicht wieder hoch müssen, denn das wird ohne Spikes nichts.

Wir haben am nächsten Tag Glück, kommen gut aus Lathi raus und erreichen nach weiteren ca. 150 km unsere Hütte ("Mökki"), na ja eigentlich müssen wir den Schlüssel bei unserem Vermieter abholen. Leider haben wir kein Foto vom Gesicht des Mannes gemacht als er verstanden hat, dass wir die Gäste sind auf die er gewartet hat. Abseits des Ortes im Wald an einem See, oh toll... schöne Hütte, mit 2 Zimmern, Küche, Bad und SAUNA. An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen bei der Auswahl einer Hütte auf die Beschreibung besonders zu achten, denn in einem Sommerurlaub hatten wir auch schon eine Hütte ohne Dusche und mit Außen-WC gebucht und dies erst vor Ort festgestellt. Auch die Versorgung mit Alkohol sollte man vorher bedenken, denn in den "normalen" Supermärken gibt es nur sehr "leichte" Sachen. Nur in den Spezialläden, ("Alko") die es nur in etwas größeren Städten gibt, kann man kaufen was das Herz begehrt.

Viel Neuschnee und Glatteis unter der Schneedecke machten es erforderlich, die mit Spikes bestückten Hinterräder einzubauen und über 400 Spikes in unsere Vorderräder zu schrauben (Der tollen Wintervorbereitung unserer Maschinen von Peter Heidingsfelder sei Dank!!!) Ein total neues Fahrgefühl!

Nach einer Woche in der Hütte mit viel Schnee, winkenden Menschen am Straßenrad und hilfsbereiten Anschubhelfern am Berg mussten wir uns wieder auf den Rückweg machen. Nach ca 150 km, diesmal in Kouvola, haben wir wieder eine Nacht in einem Hotel übernachtet. Hier mussten wir leider unseren Stadtbummel abbrechen, da es auf dem Glatteis zu Fuß zu gefährlich war. Je näher wir der Küste kamen; um so wärmer wurde es und aus den Schneemassen auf der Straße wurde eine Mischung aus Seenlandschaft aus Eis und jeder Menge Wasser. Im Hotel am Rande von Helsinki haben wir noch zwei Tage zugebracht. Ein Stadtbummel mit Messerkauf und natürlich der Abbau der Spikes machten diese Zeit auch notwendig. Hier fand Bernhard auch viel Interesse von deutschen Touristen, die ihm mitteilen mussten, dass diese "Maschinen bestimmt sehr oft kaputt sind"... Ein Blick von ihm genügte, es wurde ein sehr kurzes Gespräch. Mehr ehrliche Begeisterung zeigten diverse Hunde, die sich freuten, dass dort jemand länger im Schnee vor ihnen kniete, aber vielleicht lag es auch nur am alten Hundefutter in der Jacke.

Zurück nach Travemünde war der Schock groß... bei 10 Grad plus, wurde um 1.30 Uhr der A4 zur mobilen Sauna, aber vor uns lagen ja nur 100 km.

Ines & Bernhard

Zurück zur Touren-Übersicht